Exposé schreiben für deinen Roman – Mit diesem Schema geht es einfach!
Wer seinen Roman bei einem Verlag unterbringen will, muss ein gutes Exposé schreiben. Das ist gar nicht so ohne, denn es gibt keine einheitliche Vorgabe. Ich habe mir ein einfaches Schema zurechtgelegt, so kann ich meine Exposés im Handumdrehen hinzaubern.
Was ist ein Exposé?
Ein Exposé in der Literatur ist eine übersichtliche, kurze Zusammenfassung eines Manuskripts, die als Verkaufsargument dient. Ähnlich dem Exposé für Immobilien, da gibt es einen Grundriss plus kurzer knackiger Beschreibung. Davon können wir Autoren etwas für unser Roman Exposé abschauen: Das Gesamtangebot muss schnell erfasst werden und Lust auf mehr machen!
Der richtige Zeitpunkt
Am besten beschäftigst du dich gleich am Anfang mit dem Exposé und nicht erst wenn dein Manuskript fertig ist. So wird es dir leichter fallen den Pitch und die Handlung kurz zu halten. Wenn sich die Geschichte nach der Fertigstellung verändert, kannst du das Exposé einfach anpassen.
Wo passt dein Manuskript hin?
Agenturen und Verlage sollen schnell erkennen können, worum es geht und ob der Stoff sich zum Vermitteln eignet oder ins Verlagsprogramm passt. Extrem wichtig dafür: Benenne dein Genre ganz klar. Apropos Verlagsprogramm, bevor du auf eine Agentur oder einen Verlag zugehst, schau auf deren Internetseite, ob dein Genre bei der Literaturagentur vertreten wird oder bei dem angestrebten Verlag aufgelegt wird. Wenn nicht, nützt dir das beste Exposé nichts.
Richtig in Form bringen
Einfachheit ist Key. Eine klare Aufteilung mit Absätzen, eine gut lesbare Schrift und nicht zu eng beschriebene Seiten sind gefragt. Überschriften mit Unterpunkten und eine logische Reihenfolge sind ein Must. Und super wichtig: Oft haben Literaturagenturen und Verlage auf ihrer Website Vorgaben für das Einsenden von Manuskripten. Unbedingt vorher lesen und einhalten!
Exposé schreiben: Wie lang darf es sein?
Wenn die Literaturagentur oder der Verlag keine Vorgabe dazu machen, sollte es auf 3 Seiten passen. Nur 3 Seiten, höre ich dich stöhnen. Das war auch mein erster Gedanke. Aber du schaffst das! Erst mal drauf los schreiben und dann kürzen. Behalte im Hinterkopf, dass Agenturen und Verlage nicht unterhalten werden möchten, sie wollen innerhalb weniger Minuten eine Kaufentscheidung treffen.
Aufbau Roman Exposé
Alle Wege führen nach Rom und fast genauso viele zum Exposé. Hier teile ich meine Erfahrungen, mit denen ich erfolgreich war. Das bedeutet nicht, dass du dich sklavisch dran halten musst. Nimm es gern als Grundgerüst und mache es zu deinem.
- Überschrift: Exposé von (dein Vorname und Nachname)
- Arbeitstitel: Dein Arbeitstitel mit Untertitel. Es wird nicht unbedingt bei diesem Titel bleiben, aber es schadet nicht, wenn du dir Gedanken machst und den Titel so wählst, dass er neugierig macht und spannend klingt.
- Umfang: Wie viele Normseiten hat dein fertiges Manuskript?
- Schauplatz: Ort der Handlung und wenn es nicht in der Gegenwart spielt, auch die Zeit z.B. Mittelalter oder im Jahr 1992.
- Pitch: Erkläre deine Geschichte in 2-3 Sätzen. Der sogenannte Elevator Pitch. Das bedeutet: Du hast so viel Zeit, um einem Entscheider deine Buch-Idee nahezubringen, wie ein Aufzug braucht, um sein Stockwerk zu erreichen. Hebe die Besonderheiten hervor, in meinem Fall war das die Puzzlemethode, mit der meine Hauptkommissarin ermittelt. Was ist das Alleinstellungsmerkmal in deinem Manuskript?
- Fertigstellung: Im optimalen Fall ist dein Manuskript schon fertig, wenn du dein Exposé verschickst. Wenn nicht, schreibe wie lang du ab Beauftragung noch brauchen wirst. Zum Beispiel: 3 Monate ab Beauftragung.
- Zielgruppe: Wer wird das fertige Buch lesen wollen und warum?
- Handlung: Konzentriere dich auf das Wesentliche und schreibe die gesamte Romanhandlung auf ein bis zwei Seiten. Gib an, zu welcher Zeit die Geschichte spielt. Nenne nicht zu viele Namen von Protagonisten, wenn es nicht für das Verständnis der Handlung nötig ist. Ganz wichtig: Nenne das Ende der Geschichte. Bei einem Krimi muss der Mörder enttarnt werden, bei einer Liebesgeschichte muss genannt werden, wer wen kriegt. Der Handlungsabriss darf gerne spannend aufgebaut sein, aber die Auflösung gehört auf jeden Fall mit rein!
- Eigene Marketing-Ideen: Vielleicht bist du in Social Media aktiv und kannst dort auf dein Buch aufmerksam machen oder du kennst Buchblogger, die dich unterstützen. Solche Dinge können für einen Verlag interessant sein. Wenn du hier nichts weißt, lass den Punkt einfach weg.
- Kurze Autoren Vita: Das darf auch auf die 4. Seite, da es genau genommen nicht direkt zum Exposé zählt. Du musst es auch nicht als Unterpunkt ins Exposé einfügen, sondern kannst es auf einer Extraseite dazugeben. Ich mache es als Unterpunkt, weil es so kompakter ist. Die Vita ist kein Lebenslauf wie bei einer Bewerbung. Niemanden interessiert es, wo du zur Schule gegangen bist, es sei denn es ist relevant für deinen Roman. Ich werde sicher auch mal einen Beitrag zur Autoren Vita machen, aber das würde hier den Rahmen sprengen
Zum Schluss noch die Leseprobe dazu: Je nach Kapitellänge, die ersten ein bis zwei Kapitel, mehr als 20 Seiten würde ich persönlich nicht schicken. Das reicht einem erfahrenen Lektor dicke, um deinen Schreibstil einzuschätzen. Aber wenn auf der Website der Agentur bzw. des Verlages etwas anderes steht, hältst du dich natürlich daran. Oft lese ich die Frage, ob es unbedingt der Anfang sein muss. Ich würde immer den Anfang schicken, denn damit willst du den Leser später ja auch davon überzeugen, dein Buch zu kaufen.
Besonderheit Sachbuch Exposé schreiben
Romane von unbekannten Autoren sollten fertig sein oder so gut wie fertig, bevor sie damit bei einem Verlag anklopfen. Beim Sachbuch ist das anders. Sachbuchverlage haben meist bestimmte Konzepte und wenn dein Sachbuch fertig ist, würde es einen hohen Zusatzaufwand bedeuten, wenn du dann das ganze Manuskript an das Verlagskonzept anpassen musst. Du kannst oben genanntes Schema zum Exposé Schreiben aber ebenfalls benutzen. Für das Sachbuch müssen Idee und Struktur klar sein.
Inhaltsverzeichnis und Umfang fürs Sachbuch
Gut ist es, wenn das Inhaltsverzeichnis fertig ist und du schon 10 bis 15 Seiten geschrieben hast für die Leseprobe. Wie viele Manuskriptseiten es am Ende werden, kann dann nur eine Schätzung sein. Und die Inhaltsbeschreibung dreht sich darum, wie dein Buch aufgebaut ist. Am wichtigsten: Wie profitiert der Leser von deinem Buch. In deiner Autoren Vita sollte unbedingt herauskommen, welche Expertise du hast, um über dieses Thema zu schreiben.
Fazit Exposé schreiben
Das Exposé ist ein Verkaufsargument für dein Manuskript. Mit einem vorgegebenen Schema lässt es sich viel einfacher schreiben. Und ganz wichtig: Je früher im Schreibprozess du es angehst, umso leichter wirst du ein knackiges Exposé hinzaubern können!
Fragen? Schreib es gern in die Kommentare. Ansonsten freu dich auf nächste Woche. Am Mittwoch gibt es einen neuen Blogartikel: Märchenhaftes Beispiel Exposé
Bis dahin: Schöne Schreibzeit!
26.07.2022
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2 Gedanken zu „#Exposé schreiben“